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"Eine Katze ist eine Katze zu wenig!"

Wie hat Ihre Leidenschaft für Katzen eigentlich begonnen? Hatten Sie schon in der Kindheit Bezug zu Katzen oder kam das erst später durch ein bestimmtes Erlebnis?

Geboren auf einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, hatte ich bereits von frühster Kindheit intensive Kontakte zu Katzen. Sie waren die Mäusejäger, die unseren Hof von Schädlingen frei hielten. Ein lustigstes Erlebnis in diesem Zusammenhang war als ich 2 Katzen auf dem Heuboden eingefangen und dann in einem Sack verpackt in unserer Küche schleppte und dort frei lies (ich war vielleicht 6 Jahre alt). Diese beiden Katzen rasten wie von einer Tarantel gestochen durch unsere Küche. Über Tische, Bänke, Gardinenbretter, fauchten und spuckten um sich, bis sie ihr Heil in der Flucht fanden.

Sie haben Ihr Herz an die Rasse Heilige Birma verloren. Können Sie uns beschreiben warum? Was macht diese Rasse für Sie so besonders, wie lässt sie sich beschreiben?

Immer gab es Katzen in meinem Leben. Meist fanden sie mich, blieben eine Zeitlang und waren dann wieder verschwunden. Mein Herz hatte ich bereits so oft verloren, Tränen vergossen und Kummer war mit jedem neuen Gast vorprogrammiert...
Auf einer Frankreichreise sah ich dann zum 1. Mal Katzen mit blauen Augen. Es war eine Heilige Birma wie ich heute weiß. Viele Jahre später sollte ich mir dann meinen Traum erfüllen. Ich lernte eine Züchterin kennen und kaufte dort meine 1. Birma. Meine kleine Stella hat uns alle sofort verzaubert. Sie war der Grundstein für meine Birmazucht. Das war im Jahr 2000.

Welche Anforderungen stellt eine Heilige Birma an ihre Haltung und ihren Besitzer? Was sollte man hier unbedingt beachten um die Heilige Birma rasse- und wesensgerecht zu halten und zu beschäftigen?

Die Birmchen sind sehr klug und lieben die Geselligkeit. Keine Katze für die langfristige Einzelhaltung. Sie sind anhänglich und sensibel und brauchen intensiven Kontakt zu ihren Menschen und zu Artgenossen. Ein unkontrollierter Freigang ist unbedingt zu vermeiden, denn Birmchen geht mit netten Menschen mit und steigt auch ins Auto :-)
Schön ist, dass die Rasse den Freigang nicht anfordert. Sie sind in einer Wohnung mit katzengerechten Spiel- und Spaß-Möglichkeiten zufrieden und zeigen uns Menschen, durch ihr Schnurren, dass es ihnen gut geht.

Was sollte man generell wissen und beachten wenn man mit dem Gedanken spielt sich eine Katze zuzulegen? Und wann sollte man diesen Gedanken vielleicht lieber verwerfen?

Eine Katze ist eine Katze zu wenig! Katzen möchten einen Partner, mit dem sie Kuscheln, sich gegenseitig putzen oder auch balgen können. Sie sind für berufstätige Zweibeiner, Familien mit Kind oder auch ältere Menschen, die nicht alleine sein wollen. Sie sollten keine Allergie gegen Katzenhaare haben und eine Urlaubsbetreuung, wenn Mensch einmal verreisen muss. Auch eine Katze kann krank werden: also auch hier bedenken, dass neben Anschaffungskosten jährliche Impfkosten sowie Entwurmungs- Profilaxe anfallen. Man muss sich einfach darüber im Klaren sein, dass Mieze Futter, medizinische Versorgung und eine „Rund um Betreuung“ für die nächsten 15 Jahre bedeutet. Möchte Mensch sich darauf einlassen, dann darf dieser Zweibeiner einen Adoptivantrag stellen.

Angenommen man hat sich umfassend informiert, mit dem Thema auseinandergesetzt und es steht fest: eine Heilige Birma kommt in die Familie! Was sollte man dann bei der Wahl des richtigen Züchters und Katzenbabys beachten?

Das ist schwierig zu beantworten oder auch nicht: Ich gehen nach meinem Bauchgefühl. Der Mensch macht beim Züchter einen Besuchstermin. Über das Internet kann er sich im Vorab sehr umfangreich informieren. Mir ist wichtig, dass der Mensch, der mein Baby adoptieren möchte mich mental ansprecht. Die Chemie muss passen. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Fühlen Sie sich wohl bei dem Züchter, sehen die Tiere gepflegt aus, kommen die Zwerge auf den Besucher zu...
Das Katzenbaby wird leider meistens von den Adoptiveltern ausgesucht. Hier kann man nur schauen, wer bereits Wesenszüge zeigt, die zu dieser Familie passen. Aber es gibt auch Ausnahmen: Da klettert so ein kleiner Wicht dem Menschen auf dem Schoß – was soll ich da noch sagen :-)

Was sind abschließend besonders tolle Momente mit Ihrer Katze, in denen sie Sie zum lachen bringt oder einfach glücklich sein lässt?

Jede Geburt, die problemlos von statten geht, ist ein wunderbares Geschenk der Natur. Die kleinen Birmis in meinen Händen, machen mich unendlich glücklich.

Ein Züchter kann selbstverständlich nicht den gesamten Nachwuchs behalten, so dass es ab einem Zeitpunkt wo die kleinen Schätze das Nest verlassen zu einem Abschied kommt. Die neuen Dosis stehen dann mit glücklichen Gesichtern vor mir, mir kommen die Tränen, weil eines meiner Babys auszieht... Ja, das sind Momente die sich ganz tief in mir einprägen und mich letztlich doch sehr, sehr glücklich machen.